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Marlow

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Marlow ist ein Jazz-Blues von mir. Damit feiere ich zum einen den Tritonus über Moll, in diesem Fall das F# über Cm. Das alleine wäre genug Grund für einen Song, denn in diesem Tritonus glimmt die Blue-Note magisch auf. Durch den Fretless-Bass, der eher Tonwahrscheinlichkeiten als konkrete Ergebnisse liefert, pulsiert das Glimmen und irgendwo da enthüllt sich träge die Blue-Note. Ganz am Ende des Chorus gibt es mit dem D und dem G einen kleinen Hoffnungsschimmer, doch der Schein trügt …

Zum anderen ist Marlow eine akustische Erinnerung an meinen Sommer 1990 im Outback zwischen Rostock und Stralsund. Ich war unterwegs aus dem feisten Bayern in Sachen Anpassungsqualifizierung und begegnete einem fremden Land. Dort war es still, sehr still – die Sonne bummelte über den Himmel, die Platte harrte reglos, der stete Wind und Bauernfrühstück in Bretterbuden. In Happi bei Appi futterte man wie bei Muttern und alles war Texas.

Natürlich war ich nicht in Marlow, es hätte aber Marlow sein können und der Song heißt so, weil Marlow einfach so still und so schön klingt.

Einen Text gibt es noch nicht für Marlow. Wer Lust hat, schreibt einfach einen, gerne jemand, der das Land und das Leben im Norden und die ziehende Sehnsucht des Stillstandes liebt. Und dann spielen wir den Song gemeinsam ein, das wäre schön.

Zum Schluss noch ein sachdienlicher Hinweis an die Jazz-Polizei. Wer auch immer das Gefühl hat, Marlow klingt ein wenig wie Freddie Freeloader (Freddie der Schnorrer und immer auf der Suche nach einem Freibier), der hat ganz einfach recht. Komponieren ist adaptieren.

Viel Vergnügen mit MARLOW,

Euer Stefan


Aufgenommen am 9. Februar 2020

Bässe: Sandberg California TM
Verstärker: TecAmp Puma 300
Effekte: EBS DynaVerb, T-Rex Replica Delay
Loopstation: Boss RC 300
Drumcomputer: Roland TR-08