Buch

Bass Tool-Box | E-Bass

Muster, Strukturen, Tipps und Geheimnisse für das schönste Instrument der Welt

 

Nach 30 Jahren „Self-Experience“ am Bass mit viel abschauen, raushören, ausprobieren, rumknödeln, gniedeln und dudeln und dem Wissen der Straße entschied ich mich 2007 – nimm Unterricht! Der Weg bis zu diesem Punkt führte über viele Bands, unzählige Begegnungen mit anderen Musikern und skurrile Projekte. Meine Musik und die Musik meiner Bands ging selten über Blues-Songs, Rock-Coversongs und simpel Selbstgestricktes hinaus. Ich zupfte also jahrelang meinen Bass – meist in Achteln – und war eher obertonarm grundtonlastig unterwegs.

Eines Tages stand dann der Jazz in der Tür. Ich glaube es begann mit Bye Bye Blackbird oder Autumn Leaves oder mit Fly Me To The Moon und das sollte es sein. Ein größeres Konzert stand an und wir wollten unser Repertoire aufpeppen. Doch die Songs klangen schief, gelb, schräg und dumpf und was wir da so produzierten, hatte kaum die Idee der swingenden Leichtigkeit, die uns vorschwebte.

Die selbstgebastelten Lead-Sheets mit über den Texten hingekrakelten Akkordrümpfen (D, Am) brachten die Songs nichts vorwärts und endlich kaufte ich mir die Noten für fünf Mark das Stück. Da standen dann so komische Sachen drin mit b5 und 7 und Δ und Ø und #11 und m6 und damit begann meine Reise in den Jazz – besser gesagt, zur gut vorgetragenen Musik. Denn diese magische Welt der ausdifferenzierten Klänge gibt es auch im Pop und Rock.

Ich tüftelte und fragte viel und probierte rum und ich kam langsam vorwärts. Bis zu dem Tag, wo mir ein Bandkollege antrug, doch bei Hennig Sieverts Unterricht am Bass zu nehmen. Ich kannte Henning schon als 17jährigen, der im Bayerischen Hof ziemlich überirdisch gut Bass spielte. Ich rief Henning an und damit begann meinen Unterricht. Henning sammelte meine Wissenssplitter auf und formte daraus ein Gerüst, innerhalb dessen Musik stattfindet.

Nach großartigen vier Jahren zogen wir von München nach Leipzig und ich begab mich in die Hände von Hendrik Bertram, das Slapmonster der Stadt und ein unglaublich musikalischer Musiker. Er vertiefte mein musikalisches Handwerk mit einer sympathischen Hingabe zur Präzision. Unsere gemeinsame Zeit dauerte fünf Jahre, bis ich 2017 zu Alfred Kallfass ging, einem Dozenten an der Hochschule für Musik in Leipzig. Damals startete ein Gesang-Bass-Duo-Projekt und Alfred hatte genau in dem Feld die Erfahrung und das Wissen und das wollte ich auch lernen – Harmonien in der Begleitung, hübsche Soli und ein inspirierendes Fundament für unsere kleinstmögliche Besetzung.

2020 in der Corona-Zeit endete unser Unterricht und wir zogen nach Wiesentheid in Unterfranken, mit an Bord meine Unterrichts-Notizen von 12 Jahren Bass-Unterricht in verschiedenen Hängeregistern, Ordnern, auf Festplatten, USB-Sticks und in kleinen Büchlein. Meine Notizen umfassten eher die Nebensätze und Praxistipps aus dem Unterricht: die How-To-Tipps in einer für Außenstehende wilden Mischung aus ein wenig Theorie, memorablen Merksätzen und insbesondere Schaubildern mit Griffbrett, die ich für mich selbst anfertigte. Ich zeigte meinen Lehrern hin und wieder meine aufbereiteten Notizen und sie sagten alle: „Das ist super, so wird das schnell komplett klar!“ Das gab mir den Mut, das Bass-Tool-Projekt durchzuziehen – hier stecken nicht nur 12 Jahre Unterricht drin, sondern auch ein gutes Jahr Aufbereitung der Inhalte – es soll ja auch schön sein😊.

Und jetzt ist die Zeit gekommen, die Essenz, das verwertbare Wissen, das den Tag überdauert in einem kleinen Buch zu präsentieren, meiner höchstpersönlichen Bass Tool-Box für E-Bass. Alle meine Schaubilder sind für den 4-Saiter E-Bass angelegt, das Material jenseits der Schaubilder ist im Prinzip für jedes Instrument gültig.

In meinem Bücherschrank stehen locker drei Meter Bass-Übungsbücher, die sind alle toll, ob Swing, Walking, Pop, Slappen, Noten für Songs, südamerikanische Musik, Rhythmik und Real-Books sowieso und all dieses Wissen ist wertvoll. Doch die in meiner Bass-Tool-Box zusammengetragenen Spieltipps, Muster, Übungen und Strukturen habe ich in keinem anderen Bass-Buch gefunden – deshalb habe ich es geschrieben; in erster Linie für mich und natürlich auch für den geneigten Bassisten, der dem einen oder anderen Geheimnis am E-Bass auf die Spur kommen will.

Finde Deinen Ton

Dieses Buch liest sich nicht von vorne nach hinten und es ist definitiv kein abschließendes Kompendium für eine Master-Class. Hilfreich wäre es natürlich, wenn man etwas Noten lesen kann oder diese lesen können will, sein Griffbrett halbwegs kennt und bei Harmonien und deren Erweiterungen nicht in Schockstarre verfällt. Das Wichtigste ist die Entdeckerfreude. Ich habe jede Seite des Buches in Form einer Schautafel angelegt, die man bequem beim Spielen im Blick behalten kann und dann lässt man sich vom Spiel wegtragen und probiert einfach etwas Neues aus. Dafür ist das Buch perfekt geeignet: Aus den ausgelatschten Mustern ins Offene treten und frisch etwas Neues wagen – für Verbesserungen und Fortschritte im eigenen Spiel.

Mein allererster Basslehrer, dessen Name mir entfallen ist, sagte einmal: „Finde Deinen Ton.“ Ich glaube, darum geht es wirklich, seinen eigenen Ton, seinen eigenen Stil finden. Auch hier kann Dir das Buch gute Dienste leisten. In diesem Sinne wünsche ich maximales Vergnügen und eine saugute Zeit am Bass.


Wenn Du magst, kannst Du Bass Tool-Box bequem online in meinem kleinen Shop bestellen – 98,00 € incl. Versandkosten. Bei Klick auf das Bild öffnet sich der Shop in einem neuen Browserfenster.

Entwickelt und aufbereitet von Stefan Theßenvitz

  • DIN A4
  • 194 Seiten
  • Draht-Spiralbindung
  • Druck on Demand

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